110 mit Auszeichnung


KulturFenster Nr.4/2021

2011 wurde am Musikkonservatorium „Claudio Monteverdi“ in Bozen der Studiengang für Blasorchesterleitung eingeführt. Am vergangenen Donnerstag hat der 26-jährige Pusterer Daniel Niederegger als mittlerweile 13. Absolvent das Bachelor-Studium als Dirigent abgeschlossen.

Vor 3 Jahren hat er das Studium bei Professor Walter Ratzek begonnen, bei dem er sich anlässlich der Abschlussprüfung besonders bedankte: „Er hat mich stets gefördert, mich die letzten Jahre auf meinem Weg immer unterstützt und wie kein anderer in meiner musikalischen Tätigkeit als Dirigent geformt und geprägt.“

Neben dem Studium sei es die derzeit wohl größte Herausforderung gewesen, einen Rahmen für die Abschlussprüfung zu schaffen, hob Thomas Ludescher hervor. Er hat seit kurzem den Lehrstuhl für Blasorchesterleitung in Bozen übernommen und Daniel Niederegger auf dem letzten Weg zum Studiumsabschluss begleitet: „Das Instrument des Dirigenten ist das Orchster.“ 2 Mal mussten die geplante Abschlussprüfung coronabedingt verschoben werden. Im 3. Anlauf hat es nun geklappt. Trotz Ferien- und Urlaubszeit ist es gelungen, in kurzer Zeit aus Studenten und Amateurmusikern ein 37-köpfiges Auswahlorchester in der mindest notwendigen Blasorchesterbesetzung zusammenzustellen.

In 3 intensiven Probennachmittagen wurde das Konzertprogramm erarbeitet. Niederegger wählte dazu den bekannten österreichischen Militärmarsch „Schönfeld-Marsch“ von Carl Michael Ziehrer als traditionellen Auftakt. Die „Emperata Overture“ vom US-amerikanischen Komponisten Claude Thomas Smith repräsentierte als sehr gutes Beispiel die aktuelle, moderne Musik für Blasorchester. Mit dem druckfrischen Werk „Convergence“ des Südtirolers Tobias Psaier, der selbst am Schlagzeug mitspielte, war die zeitgenössische Musik vertreten. Die 140. Bach-Kantate „Wachet Auf!“ in der Bearbeitung von Alfred Reed zollte sowohl dem großen Meister der Klassik als auch dem großen Meister der Blasorchesterliteratur Respekt. Das Konzert endete mit dem musikalischen Höhepunkt, der Suite „Tirol 1809“ von Sepp Tanzer, eigens zu diesem Anlass von Daniel Niederegger neu instrumentiert. In seiner Bachelor-Arbeit analyiserte Daniel Niederegger die „Blasmusik in Tirol und Südtirol, früher und heute“ anhand des Beispiels dieser Suite. Dabei sei es ihm wichtig gewesen, auch die Thematik rund um Sepp Tanzers Nähe zum Nationalsozialismus aufzuarbeiten, hob er hervor.

© Kultur Fenster

Die Prüfungskommission mit Direktor Giacomo Fornari, Thomas Ludescher, Eduard Demetz, Antonio Camonogara und Robert Schwärzer bescheinigte dem Kandidaten ein „sehr zielgerichtete Probenarbeit“ und ein „sehr souveränes und musikalisches Dirigat“ beim Abschlusskonzert.

110 Punkte mit dem Prädiakt „mit Auszeichnung“ waren schießlich der Lohn für das erfolgreiche Studium und die Abschlussprüfung. Gottfried Veit, der Ehrenkapellmeister des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM) und Niedereggers erster Dirigierlehrer, und Johann Hilber, der Bezirksobmann des VSM-Bezirks Bruneck gratulierten als eine der ersten dem 26-jährigen, nun mehr diplomierten Dirigenten zum Erfolg.

Die Ansolventen in chronologischer Reihenfolge:

Daniel Niederegger (St.Jakob/Südtirol 2021)
Patrick Gruber (Hafling/Südtirol 2014)
Stefanie Menz (Meran/Südtirol 2014)
Sigisbert Mutschlechner (Olang/Südtirol 2014)
Pietro Sarno (Deutschland 2015)
Andreas Simbeni (Österreich 2015)
Ulrike Ellemunter (Kaltern/Südtirol 2016)
Alois Papst (Österreich 2016)
Andrea Tasser (Abtei/Badia/Südtirol 2016)
Sascha Leufgen (Deutschland 2017)
Wolfgang Schrötter (Algund 2018)
Stefan Brunbauer (Österreich 2019)
Lukas Hofmann (Österreich 2020)

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